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Straya Mate – Die letzten Tage in Australien

Hallo liebe Lebensmaler!

Wow, ich habe ja schon lange nichts mehr geschrieben! Mir geht es aber gut, alles noch dran nach meiner Reise durch Kolumbien 🙂 Seit dem 06.07. stehe ich wieder mit beiden Beinen auf deutschem Boden, wenngleich ich mit dem Kopf – und vor allem mit dem Herzen – noch in Kolumbien bin. Deswegen möchte ich euch in den nächsten Posts auch an meinen letzten Tagen in Australien und den Abenteuern des letzten Monats in Kolumbien teilhaben lassen. Es war so gut, wieder zurück zu sein und das Land alleine zu entdecken, frei nach Lust und Laune dorthin zu reisen, wohin es mich gelockt hat und auf mich selbst aufpassen zu müssen – und zu können!

Ich möchte jetzt damit beginnen, euch von der letzten Woche in Australien und meinen Reisevorbereitungen zu berichten. In den nächsten Posts werde ich euch meine geplante Reiseroute durch Kolumbien vorstellen und dann erzählen, was ich wo gemacht habe! 🙂

¡Vamos!

Lynda, meine Gastmama, war mit Ingrid schon eine Weile in Charters Towers, sodass Emily und ich auf Dan und Grace aufgepasst haben, während Darcy in der Stadt gearbeitet hat und Greg, ein Arbeiter, auf der station die Stellung hielt. Am 25.05. abends gab es eine kleine Abschiedsfeier für mich, an der Grace, Dan und Emily schon den ganzen Tag gewerkelt hatten. Sie hatten alles mögliche an Essen vorbereitet, Ballons aufgepustet und für mich gebacken und gebastelt. Abends saßen wir also alle zusammen, haben gegessen und gelacht – viel Unsinn haben wir angestellt 🙂

Am Freitag, 26.05. kam Lynda morgens, um Grace und Dan abzuholen und am 27.05. packten Emily und ich unsere 7 Sachen in ihr Auto (bei mir waren es eher 25 Sachen) und fuhren nach Charters Towers, wo wir später am Abend die Familie treffen sollten. Ingrid spielte im Theaterstück “Oliver Twist” eine Rolle – wir wollten uns das Stück alle  diesen Samstag anschauen und vorher zusammen Abendessen. Als Abschiedsessen sozusagen.

Emily und ich fuhren auf einen Campingplatz und bauten ihren Campertrailer auf – das ist ein Anhänger, der ein kleines Wohnzelt beherbergt. Ich hatte beschlossen, wieder im SWAG zu schlafen – ein letztes Mal unter freiem Himmel. Ich sprang in den Pool des Campingplatzes, lag in der Sonne, tauschte ein paar Bücher, die im book exchange-Regal standen und abends machten wir uns fertig zum Weggehen.

Emily sah richtig, richtig schick aus und erntete viele anerkennende Blicke. Wir trafen die Familie im Restaurant, bestellten und erzählten eine Weile. Helen Carter, eine Nachbarin, die ich schon kannte, war auch dabei, was mich sehr gefreut hat. Ich bekam eine Karte geschenkt mit Grüßen von jedem einzelnen der Familie, mein Taschengeld und eine riesige Tüte – mit einem echten Cowboyhut!! Sowas cooles 🙂 Am meisten hat mich aber die Karte gefreut und darin der Gruß von Darcy – sehr, sehr persönlich alles. Wir schauten uns das Theaterstück an und mischten uns danach noch etwas unter die Leute. Für mich war das eher anstrengend, da ich eigentlich die meisten Leute nicht kannte oder nicht mitreden konnte. Schließlich wurden aber alle müde, sodass Emily und ich uns darauf einigten, schon zu fahren. Ich suchte die Kids und verabschiedete mich von ihnen – und schließlich ließen Darcy, Lynda und ich noch ein Foto von uns machen. Es gibt nämlich kein einziges, weder von damals noch von diesem Mal.

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Lynda und Darcy, die besten Gasteltern der Welt

Danach fuhren Emily und ich zurück auf den Campingplatz, machten uns fertig und kuschelten uns in unsere jeweiligen Betten. Mir passierte jedoch noch ein Unglück, bevor ich schlafen konnte – meine Brille zerbrach. Jetzt, im Rückblick, sage ich: “Zum Glück nur das Gestell und nicht die Gläser”, aber für mich zerbrach buchstäblich meine Welt. Ich sehe doch ohne Brille nichts! Emily versuchte, mich zu beruhigen und redete beschwichtigend auf mich ein, während ich schweren Herzens meine furchtbare Ersatzbrille aus dem Koffer suchte, die ich glücklicherweise für jede Reise einpacke. Ich würde die Brille in Townsville reparieren lassen müssen. Ich kroch in meinen Schlafsack und schaute zu den Sternen hoch, wohl wissend, dass dies erneut das letzte Mal für eine lange, lange Weile sein würde, dass ich diesen glitzernden Himmel sehen würde. Mir wurde ganz wehmütig ums Herz.

Am nächsten Morgen (sonntags) standen wir zeitig auf, frühstückten und Emily fuhr mich in die Stadt, wo ich für 50$ ein Zimmer im Royal Private Hotel bezahlte. Ich ordnete meine 7 Sachen und wanderte zur Tourist Information, um meinen Bus nach Townsville zu buchen. Ich saß vorm PC, versuchte zu buchen und nichts klappte. Die Website stürzte ständig ab, nahm meine Daten nicht oder zeigte die gewünschte Verbindung nicht an. Ohne diese Buchung würde ich aber am nächsten Tag nicht fahren können. Einer der Mitarbeiter half mir und suchte mir die Nummer für den Zug heraus, der ebenfalls fuhr – da hatte ich schon fast alles gebucht, bis mir gesagt wurde, es sei nicht erlaubt, Kartons mitzuführen und auch nur eine Tasche pro Person sei gestattet. Ich weinte einfach nur noch schniefend vor mich hin und muss so erbärmlich ausgesehen haben, dass der nette Mitarbeiter anbot, mich zu fahren, das sei kein Problem. Ich nahm das Angebot schluchzend an, suchte im Hotel mein Hab und Gut zusammen und sagte Bescheid, dass ich abreisen würde. Die Besitzerin kannte den Mitarbeiter und sagte, mit ihm würde ich keine Probleme haben. Ich rief Jess an und fragte, ob es okay sei, wenn ich schon Sonntagabend käme statt Montag – kein Problem!

Chad, wie der Mitarbeiter hieß, holte mich gegen 17 Uhr ab, lud alles, was ich an Krimskrams dabei hatte in seinen Kofferraum und fragte, ob es okay sei, wenn sein Bruder mitkäme. Als ob ich “Nein” gesagt hätte! Im Laufe der Fahrt erfuhr ich, dass er extra für mich fuhr – also ehrlich, wie viel Glück kann ein Mensch eigentlich haben? Wir fuhren so ca. 1.5 bis 2 Stunden und erzählten zu dritt über Gott und die Welt. Chad setzte mich direkt vor Jess’ Haustür ab und sie konnte es auch nicht fassen, wie viel Glück ich hatte. Jess wohnt mit ihrem Freund Sonny und ihrer Hündin Hanz zusammen in einem total schönen Haus. Ich schmiss mich einfach komplett fertig auf’s Sofa und atmete so vor mich hin. Hanz legte sich zu mir/auf mich und wir verkuschelten uns die Zeit, bis es Zeit wurde zum Schlafen.

Die nächsten Tage verbrachte ich mit einkaufen, 2nd-hand-shoppen und einigen organisatorischen Dingen. Ich suchte z.B. nach einer Regenjacke, lief von Bank zu Bank, um meine AUS$ in COP umzutauschen und den besten Wechselkurs zu finden, machte Fotos von tollen Graffiti und packte mein “nach Hause”-Paket unzählige Male ein, aus und um. Außerdem suchte ich den Optiker meines Vertrauens auf. Die Frau dort kannte mich schon und bot mir an, die Brille kostenlos zu kleben – was ich auch annahm. Leider brach sie sofort wieder auseinander, als ich sie aufsetzte, und dann war es zu spät, sie nach Brisbane zum Reparieren zu schicken. Schöne Bescherung! Wenigstens hatte es mich nichts gekostet. Ansonsten lief ich mit meinem schlussendlich fertig gepackten und verklebten Päckchen zur Post und schickte es für 60AUS$ mit dem Schiff Richtung Deutschland. Ich nahm einen Termin bei einer Orthopädin wahr, von dem Jess mich abholte, und außerdem fuhr sie mit mir noch zu ihrer Arbeit und auf dem Weg suchten wir einen günstigen Friseur, der mir die Haare schneiden würde, ohne mir ein Vermögen abzuknöpfen. Ich müsste bei den Friseuren in der Stadt an die 70$ bezahlen! Ich war (und bin) Jess so dankbar, dass sie sich so toll um mich kümmerte.

Des Weiteren hatte ich ein Wechselbüro gefunden, das mir zu den besten Konditionen mein Geld umtauschen würde. Ich hatte mit der Dame dort abgesprochen, dass ich am Mittwoch meine AUS$ vorbeibringen würde und sie mich am Donnerstagnachmittag anrufen würde, damit ich meine Pesos abholen könnte. Freitag morgens um 6 Uhr würde mein Flug gehen. Ich wartete also am Donnerstag auf den Anruf, machte mich gegen 12 Uhr mal probehalber auf den Weg, um nachzufragen – die Dame sagte mir, noch sei keine Geldlieferung aus Brisbane gekommen, sie würde mich anrufen. Später rief sie an – es gäbe da ein Problem … Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Und aus. Und ein. Die Dame erklärte mir, der Fug, mit dem das Geld aus Brisbane nach Townsville kommen sollte, sei gecancelt worden, ohne dass sie davon in Kenntnis gesetzt worden sei. Ahja. Hervoragend. Ich stand am Vorabend meines Fluges ohne jegliche Pesos da. Groooßartig. Die Dame bat mich, vorbeizukommen. Ich kam vorbei. Sie sagte, sie würde mir helfen. Sie half mir. Ich bekam meine AUS$ zurück ausgezahlt, sie tauschte sie mir zu Mitarbeiterkonditionen in US$ um und einen Minimalbetrag in Pesos – ein bißchen hatte sie noch da. Das erwies sich später als pures Glück, in dem Moment jedoch fand ich es nicht ganz so prickelnd.

Ich lief wieder nach Hause, um die letzten Stunden mit Sonny, Jess und Hanz zu genießen. Die Hündin liebte mich und ich liebte sie. Sie sprang immer zu mir auf’s Sofa, lief mir nach, legte sich abends vor meine Tür, wo sie morgens noch immer wartete und war dann überglücklich, wenn ich sie zum morgendlichen Kuscheln hineinließ. So viel Liebe tat mir unglaublich gut. Jess und Sonny hatten mir auch angeboten, mich zum Flughafen zu fahren, morgens um 5 Uhr. Wir mussten am Vorabend unzählige Male bei verschiedenen Fluggesellschaften anrufen, um herauszufinden, zu welcher Uhrzeit ich am Flughafen sein musste. Die Callcenter-Frauen waren überfordert und verwiesen uns immer weiter – Jess meisterte die Situation souverän mit einem Glas Rotwein in der Hand und lautem Fluchen, während Warteschleifenmusik vor sich hindudelte. Ich habe so ein Glück mit den Freunden, die ich auf meiner Reise getroffen habe! Am nächsten Morgen gegen 4 Uhr schlüpfte ich für den Flug in meinen schwarzen Jumpsuit mit Palmendruck – Jess trumpfte noch auf und stieg im Spiderman-Onesie ins Auto. Wie ich diese Fraue liebe … ❤

Ich umarmte Sonny, Jess brachte mich hinein, wir drückten uns ganz fest, winkten und dann stand ich alleine da …. auf nach Kolumbien!  🙂 🙂

 

 

 

 

En Camino – Auf dem Weg

Hallo 🙂

Ich knüpfe mal an, wo ich in einem der letzten Beiträge stehen geblieben bin – meiner Nacht im Flughafen in Bogotá.

Ich saß im Flugzeug von Cúcuta nach Bogotá und würde sehr spät nachts ankommen. Da der Weiterflug erst am nächsten Morgen stattfinden sollte, war geplant, dass ich bei einer Bekannten in Bogotá die wenigen Stunden der Nacht verbringen würde, damit ich weder am Flughafen campen noch ein Hotel bezahlen müsste. Diese Bekannte hatte mir dann aber am Nachmittag meines Fluges (!!) geschrieben, dass sie nochmal darüber nachgedacht habe und es seien schon sehr wenige Stunden und ein sehr langer Weg usw. … Ich könne gerne kommen, aber sei es für mich nicht besser, in einem Hotel zu schlafen? Über diesen Wink mit dem Zaunpfahl war ich natürlich nicht sehr begeistert, weil ich schon Wochen vorher genau diese Bedenken geäußert hatte und sie meinte, es sei kein Problem – und dann 4 Stunden vorher zu schreiben, ist doch etwas kurzfristig. Angel rief dann bei einer Verwandten in Bogotá an, die 10 Minuten vom Flughafen entfernt wohnte – ich könne dort schlafen, sagten er und sie. Puh!

Als ich also um 23 Uhr im Puente Aéreo in Bogotá ankam, schrieb ich Angel und er sagte, er würde seine Verwandte anrufen, um ihr zu sagen, ich sei auf dem Weg, und ich solle kurz warten. Aus dem kurz wurden dann 15 Minuten – denn sie nahm nicht ab! Als Angel ihren Sohn anrief, meinte dieser, sie sei sicher schon schlafen gegangen. Ach, wie erfreulich.

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Zwei dieser Bänke schob ich zusammen, und sie dienten mir als erstaunlich “bequemes” Bett

Lange Rede, kurzer Sinn: ich stand in viel zu dünner Kleidung in einem viel zu kalten nationalen Flughafen ohne einen Ort, an den ich gehen konnte – denn auch der Transfer-Bus nach El Dorado, dem internationalen Flughafen, fuhr erst am nächsten Morgen um 5 Uhr. Ich fror und fühlte mich ziemlich verloren. Zum Glück hatte ich meinen Koffer dabei, aus dem ich alle möglichen Kleidungsstücke zog, um sie übereinander anzuziehen. Ich nutzte gesammelte Wertpunkte, um in meinem Stammcafé ein Heißgetränk zu erwerben, das mich am Ende nicht wärmte, und suchte dann Asyl in einem anderen Café, um mein Handy aufzuladen. Danach schob ich die Wartebänke zusammen und schlug mein Nachtlager auf. Ich schlief tatsächlich etwas, bis am nächsten Morgen um kurz vor 5 mein Wecker klingelte. Ich nahm das Bus-Shuttle, das mich in El Dorado absetzte.

Dort kaufte ich mir erstmal einen Sub zum Frühstück, gab dann mein Gepäck auf, brachte die “migración” hinter mich und lungerte schließlich eine ganze Weile bei den Gates herum, bis endlich das Boarding losging. Das freie WLAN funktionierte leider nicht. Ich flog zum ersten Mal mit Delta Airlines und war positiv überrascht. Die Sitze waren gemütlich und recht geräumig, die Stewards/essen sehr nett und das Essen lecker. Natürlich gab es wie immer Probleme mit meinem vegetarischen Essen, sodass ich einfach doppelt Obst und Kuchen bekam – nicht, dass ich mich darüber beschwere 😉

Dann: touch down in the US of A! Mein erstes Mal in den Staaten! Zunächst musste ich mich an den starken Akzent des Bodenpersonals gewöhnen und die Einreisekarte ausfüllen – das war etwas kompliziert, aber ich war nicht die einzige, die das dachte, sodass ich mich mit einer anderen Reisenden austauschte. Dann ließ ich mich im Strom mit den anderen Passagieren zur Gepäckausgabe, zur erneuten Gepäckaufgabe und dann zu den Sicherheitskontrollen treiben. Ich war etwas nervös, denn man hört ja so einiges über die Kontrollen, und aus Kolumbien kommend habe ich natürlich extra Drogenkontrollen, Fragen usw. erwartet. Die meisten Reisenden waren aber entspannt, sodass ich auch ruhiger wurde. Wartend wurden wir dann erstmal nach 1a Feldwebelmanier zurechtgestutzt, als wir es nicht schafften, zwei Reihen zu formen: “TWO ROWS!! If you are not on the RIGHT or the LEFT side, you are NOT FORMING TWO ROWS!!!!!”, schnauzte Frau Feldwebel. Ein herzliches Willkommen im Land der 1000 Möglichkeiten! Alle zogen sich fix nach rechts/links zurück, allerdings nicht ohne hochgezogene Augenbrauen, Augenrollen oder ein Schmunzeln auszutauschen.

Am Ende der “TWO ROWS!!!” musste ausgepackt, ausgezogen und auf die Fließbänder gelegt werden, was wir so im Rucksack und am Leib hatten, ich trat in den Rundumscanner und wieder hinaus und wurde nochmal extra abgetastet. Als mir das all clear gegeben wurde, suchte ich einen Airline-Tresen, um das mit dem Essen zu regeln – erfolglos, ich müsse es in LA probieren, sagte man mir. Danach stand ich verloren im Hartsfield-Jackson Flughafen – so etwas Riesiges hatte ich noch nie gefühlt. Ich konnte tatsächlich spüren, wie klein ich in diesem riesigen Konstrukt war. Ich sprach jemanden an, der sich sehr freundlich um mich kümmerte und mich mit in den Zug zu meinem Terminal nahm – ein ZUG, kein Shuttlebus oder so! Nein, eine U-Bahn, die mich und andere Reisende schließlich am richtigen Terminal ausspuckte.

Ich lief erstmal auf die Toilette, um mich frisch zu machen, dann suchte ich einen Ort, an dem das Wifi funktionieren würde, was es leider nicht tat, dann suchte ich mein Gate und dann einen McDonalds. Es hört sich vielleicht doof an, aber ich war so allein in diesem riesigen Flughafen und da ist das McDonalds-Menü mit McFlurry, Sundaes und Pommes ein Stück Bekanntes in all dem Neuen, das immer gleich und darum äußerst beruhigend ist. Ich bestellte mir einen McFlurry, sprach mit einer sehr netten Asiatin, mit der ich am Ende Nummern tauschte, und machte mich zurück auf den Weg zum Gate, wo ich genüsslich mein Eis verzehrte. Danach machte ich ein paar Gymnastikübungen und wurde schon “fast aus dem Flug gestrichen”, zeterte die Dame am Schalter, weil ich im letzten Moment des Boardings mein Ticket vorlegte. Unbeeindruckt von diesem Geschimpfe lief ich ins Flugzeug und weiter ging es mit Delta Airlines über die USA nach … Los Angeles! 🙂

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“Zu Hause” zum Anfassen und Essen

LA! “I hopped off the plane at LAX with a dream and my cardigan …”  So ähnlich wie bei Miley Cyrus war das auch bei mir – mein “dream” bestand allerdings schlicht und einfach daraus, liegend ein Nickerchen zu machen. Zuerst irrte ich allerdings durch die riesigen Gänge des Flughafens, verlief mich, wurde von A über Z nach B geschickt und versuchte währenddessen mal wieder, mich ins WLAN-Netz einzuloggen, was – wie sollte es anders sein? – natürlich nicht klappte! ARGH, sowas von frustrierend! Schließlich sprach ich ein Mädchen an, ob ich von ihrem Telefon kurz einen WhatsApp-Anruf tätigen könne. Kein Problem. Nachdem das erledigt war, sprachen wir noch eine Weile und sie schenkte mir einen Apfel und eine Banane, wofür ich ihr über alle Maßen dankbar war. Als ich dann endlich im richtigen Terminal ankam, gefahren durch die Nacht von einem Bus, kümmerte ich mich an einem Schalter um mein vegetarisches Essen und änderte gleichzeitig auch meinen Mittelplatz zu einem Gangplatz, da ich eh ein neues Ticket bekam – das stellte sich später als pures Glück heraus. Danach verschwendete ich keine Zeit mehr, sondern suchte mir eine gemütliche Lounge und schlief. Ich fühlte mich viel besser, als ich aufwachte und ging über den glitzernden Boden zum Boarding.

Diesmal ging es weiter mit Virgin Australia. Ich hatte einen wundervollen Platz … mit tatsächlichem Platz für meine Beine! Das war toll 🙂 Außerdem hatte ich besondere Kopfhörer, eine kuschelige Decke und sehr nette Flugbegleiter, gute Filmauswahl und leckeres, leckeres Essen. Ich genoss diesen Flug, obwohl es die längste Teilstrecke des Weges war – 15 Stunden! Ich schlief, schaute Filme, lief viel hin und her, machte meine Gymnatikübungen, freundete mich mit einer Reisenden an und entdeckte schließlich die Snacks – das war ein Fest! Äpfel, Schokolade und Müsliriegel, Saft und Softdrinks, so viel das Herz begehrt! Alles in allem war der Flug sehr erträglich, viel mehr als angenommen.

Um 07:10 Uhr landeten wir schließlich in Brisbane, Australien – viel Zeit blieb nicht, um alles zu erledigen. Die Gepäckbänder waren kompliziert und die Schlange an den Sicherheitskontrollen ewig lang. Ich machte mir Sorgen, ob ich das alles zeitlich schaffen würde, aber es klappte. Ich wurde als Einzige aus der regulären Schlange gebeten, “doch bitte hier entlang” zu gehen. Naja, sowas hatte ich erwartet. Der Beamte, der mich schließlich empfing, fragte mich: “So, why are you in this lane?” Ich musste lachen: “Well, I don’t know, I’m just following orders here.” Dann folgten viele Fragen zu meinem Reiseverlauf, vergangen und zukünftig, und offensichtlich sah der Beamte in mir die vertrauenswürdige Person, die ich nun mal bin, und ließ mich ohne weiteres Auspacken und Röntgen und was-weiß-ich durchgehen. Die Zeit reichte dann gerade aus, um ein paar Nachrichten zu schicken (endlich klappte das mit dem WLAN mal!), das Gepäck aufzugeben und dann mit dem Shuttlebus ins richtige Terminal zu fahren. Dort ging es dann zum x-ten Mal durch die Sicherheitskontrolle und fix ins Flugzeug nach Townsville.

Für den letzten Flug dieser Marathon-Reise saß ich neben einem sehr netten australischen Paar, das mir nach einem Blick auf meinen Sitz-Doughnut (ihr erinnert euch, meine Rücken-/Steißprobleme) halfen, eine leere Reihe zu finden, in der ich liegend schlafen konnte. Das tat vielleicht gut! Wir erreichten das sonnige, heiße Townsville zu früh, sodass ich noch Zeit hatte, mich aus meinem Jumpsuit zu schälen und in kurze Hosen und ein Top zu schlüpfen, bevor mich mein Couchsurfer abholte.

Und wie es weiterging, erfahrt ihr im nächsten Post! 🙂 🙂 Zumindest sind wir jetzt schon mal auf  australischen Boden angekommen – wir holen auf, was die Einträge angeht!

Bis bald! 🙂